E-Commerce in China: Made in Germany ist gefragt
Chinesische Verbraucher sind technikaffin, wie kaum eine andere Nation. Daraus folgt, dass 802 Millionen Chinesen regelmäßig das Internet nutzen, was in etwa 58% der Gesamtbevölkerung (1,4 Milliarden) entspricht. Von diesen Nutzern verwenden ganze 98% das mobile Internet. In Deutschland sind es gerade mal 33%. Dazu kommt noch, dass laut eines Berichts von Internet World Business 71% der Online-Nutzer in China Online-Zahlungsdienste verwenden. Der E-Commerce in China boomt!
Für DACH-Händlern bieten sich somit zahlreiche Möglichkeiten auf dem chinesischen Markt. Zum einen können sie ihre Cross-Border Verkäufe ankurbeln, ein Millionenpublikum für ihre Marke begeistern und natürlich ihre Einnahmen steigern. Es gibt jedoch einige Feinheiten, deren sich Händler bewusst sein sollten, wenn sie auf dem chinesischen Markt erfolgreich sein wollen.
In diesem Blogpost möchte ich Händlern spannende und exklusive Einblicke in die Möglichkeiten eines Markteintritts in China geben sowie auf marktspezifische Besonderheiten hinweisen.
E-Commerce in China: Made in Germany
Die Wirtschaften Europas und der USA haben Mühe sich von der Pandemie zu erholen. Ganz anders sieht jedoch die Situation in China aus. Chinas Exporte sind trotz wirtschaftlicher Verluste weltweit sowie einer allgemeinen Zurückhaltung der Verbraucher weiter gestiegen. Zudem wächst die neue Mittelschicht in China, deren Nachfrage nach Konsumgütern gedeckt werden muss und welche im Besonderen qualitativ hochwertige Produkte nachfragen.
Die gute Nachricht ist, dass theoretisch jeder auf dem chinesischen Markt erfolgreich sein kann. Unwichtig ist dabei, was Händler auf den Markt bringen wollen. Wichtig ist jedoch, dass es qualitativ hochwertig ist, entsprechend vermarktet und der Markteintritt sorgfältig geplant wird. Unternehmen können sich zum Beispiel von Grund auf neu erfinden und ihre Produkte an eine vollkommen andere Zielgruppe vermarkten. Ein Beispiel hierfür stellt Doppelherz dar, eine Marke, die auf dem DACH-Markt eher von älteren Verbrauchern gekauft wird, hat in China ein ganz anderes Zielpublikum. Wer jung und hipp ist kauft in China Doppelherz. Durch eine geschickte Vermarktung konnte das Unternehmen Doppelherz seinen Jahresumsatz im Jahr 2018 um 100% steigern.
Weitere Akteure auf dem chinesischen Markt sind Adidas, Nespresso, Henkel, Miele, Bosch, WMF, dm, Rossmann und viele weitere namhafte Unternehmen. Die beliebteste Kategorie von ausländischen Produkten in China sind jedoch Kosmetik- und Pflegeprodukte.
Chinesische Verbraucher sind markentreu
Chinesische Verbraucher lieben Technologie. Sie kaufen viel online und über ihre Handys ein, wobei ihnen dieses zugleich als Portemonnaie dient. Dazu kommt, dass viele Händler in China zusätzlich über soziale Medien, teils im Zuge von Live-Verkaufssitzungen verkaufen und chinesische Verbraucher nicht bereit sind länger, als 14 Tage auf ihre Lieferung zu warten.
Das war aber noch nicht alles, was es zu beachten gibt. Am wichtigsten ist es chinesische Verbraucher mit einzubeziehen. Das erhöht nicht nur das Engagement, sondern fördert auch die Glaubwürdigkeit des Händlers und der Marke. Dabei können auch zielgruppenspezifische Kampagnen helfen, zum einen um die Marke eines Händlers im Gespräch zu halten und den Verkauf anzukurbeln, sowie die Kundentreue zu fördern. Chinesische Verbraucher sind sehr markentreu. Händler sollten also alles daran legen, dass sie ihrer Marke treu sind.
E-Commerce in China: Cyberkriminalität liegt bei 8%
Händler, die auf dem chinesischen Markt erfolgreich sein wollen müssen nicht nur auf die kulturellen Unterschiede achten, sondern sich auch Gedanken über eine Omnichannel-Strategie machen, soweit noch nicht vorhanden. Während Händler neue Technologien in ihre Online-Shops integrieren, müssen sie auch betrügerische Bestellungen im Auge behalten. Internetbetrug lag in China im dritten Quartal in 2019 bei knapp 8%. Im Vergleich zu Deutschland, also um knappe 7% höher, da dieser 2019 nur bei 1,3% lag.
Mit anderen Worten: wollen Händler keinen Umsatz im Zuge von betrügerischen Bestellungen verlieren, müssen sie in ihren Online-Shop eine effektive Betrugspräventionslösung integrieren. Betrügerische Bestellungen, CNP-Betrug, aber auch Accountübernahme-Angriffe werden vom System erkannt und abgelehnt. Diese Betrugspräventionslösung kann ebenfalls angewendet werden, um Teams zur manuellen Betrugsüberprüfung unter die Arme zu greifen. Dies ist besonders relevant im Zusammenhang mit Omnichannel, da eine Omnichannel-Bestellung mehr Komponenten enthält, als eine reguläre Bestellung via Desktop.
Bei der Investition in eine effektive Betrugspräventionslösung gilt es jedoch ein paar Punkte zu beachten. Stellen Sie sicher, dass diese auf künstlicher Intelligenz basiert und der Anbieter über eine große Menge an Daten verfügt. Dadurch ist zum einen gewährleistet, dass die Empfehlung eine Bestellung zu genehmigen oder abzulehnen in Echtzeit erfolgt. Zum anderen erhöht sich die Chance eine Bestellung als betrügerisch zu entlarven, da mehr Daten zum Vergleich bereit stehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Anbieter einer solchen Lösung schneller Betrugstrends und Muster erkennen kann, wie zum Beispiel ein Betrugsmuster für einen bestimmten Markt, und dadurch besser reagieren kann.
Key-Takeaways
Der chinesische Markt ist eine große Chance für Händler, den Bekanntheitsgrad ihrer Marke und ihres Unternehmens zu erhöhen sowie ihre Einnahmen zu steigern. Sie werden jedoch nur dann erfolgreich sein, wenn sie sich an den kulturellen Hintergrund der chinesischen Käufer anpassen sowie eine wirksame Lösung zur Betrugsprävention verwenden. Für Fragen oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an [email protected].